Gerade möchte man bei der Stadt Remscheid gerne die positiven Ergebnisse des Stadtradelns feiern. Persönlich halte ich das ohnehin für eine fragwürdige Initiative: Man tut nahezu nichts für den Radverkehr, möchte sich aber in Sachen PR darin sonnen, dass so viele Radfahrende da mitgemacht haben. Also kostenlose Publicity ohne irgendwelchen Eigeneinsatz.
Doch was dabei richtig quer schießt, sind die gerade veröffentlichten Ergebnisse der letztjährigen Zufriedenheitsumfrage des ADFC, des sogenannten „Fahrradklima-Tests“.
In seiner Größenklasse, also bei Städten zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern, liegt Remscheid erneut auf dem vorletzten Platz. Im Landesranking NRW ist man auf dem vorletzten Platz und im Bundesranking auch. Nachvollziehen kann man das alles auf den Seiten des ADFC, der umfangreiche und detaillierte Informationen zu den Ergebnissen der Umfrage bereit stellt.
Und wenn man sich ansieht, was in den letzten Jahren in Remscheid in Sachen Radverkehr so passiert ist, nachdem es vollmundige Ankündigungen von Maßnahmen gab, einher gehend mit „Radverkehrsdialogen“, die am Ende zu wenig bis nichts Maßgeblichem führten, sondern wie Alibimaßnahmen wirken, um die radfahrenden Bürger°Innen ruhig zu stellen, dann ist man als Radfahrender in Remscheid vom Ergebnis nicht wirklich überrascht. Politik und Verwaltung scheint das Thema trotz aller entgegenlautenden Beteuerungen nicht zu jucken, noch nicht einmal im Zuge der bevorstehenden Kommunalwahl. (Nicht nur) gefühlt sind die Maßnahmen zugunsten des Radverkehrs sogar deutlich zurückgegangen, auf der Webseite der Stadt findet man zu dem Thema schon sehr lange keine aktuellen Informationen mehr. Der letzte Eintrag dort ist die Nachricht über die Freigabe der Alleestraße für Radfahrende – und die ist aus dem Februar 2024 und somit nicht mehr ganz taufrisch.
Die erneut katastrophalen Ergebnisse des Fahrradklimatests wundern somit niemanden, der oder die in Remscheid Rad fährt.
Die Verkehrswende fällt in Remscheid weiterhin aus.
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