In den Niederlanden lacht man vermutlich nur über die monatelange „probeweise“ Öffnung der Alleestraße für den Radverkehr, da wäre so etwas keine Randnotiz wert. In Remscheid ist wie immer alles aufwendiger und langwieriger. Dennoch gibt es aus der Sicht von Radfahrenden Erfreuliches zu berichten:
Laut einer Beschlussvorlage für den Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Mobilität, der heute, am 11.01.2024 um 17:00 tagen soll, hält man bei der Stadt die testweise Öffnung der Alleestraße für erfolgreich und will das beibehalten. Es hat den Unterlagen zufolge keinerlei Probleme oder gar Unfälle gegeben, wie die üblichen Verdächtigen vor dem Test herbeireden wollten. Das hat der kommunale Ordnungsdienst eindeutig bestätigt und erteilt damit auch den von Gegnern faktenlos vorgetragenen Anschuldigungen angeblich ständig rücksichtloser Radfahrender eine eindeutige Absage. Wie ich das aufgrund von eigenen Erfahrungen sowie durch Kenntnis der Situation in den Niederlanden bereits vorhergesagt hatte. Außerdem ist in der Fußgängerzone ohnehin meistens tote Hose. Da die Leerstände immer mehr werden, geht man zum Einkaufsbummel ohnehin lieber in die Nachbarstädte. Die Innenstadtbelebung ist bekanntermaßen leider ebenfalls ein seit Jahrzehnten nur halbherzig angegangenes Problem.
Die Beschlussvorlage, sowie weitere Dokumente mit Fakten, auf denen die Beschlussvorlage basiert, kann man im Ratsinformationssystem der Stadt Remscheid einsehen. Für mich persönlich insbesondere interessant, dass im allgemeinen die auf der Alleestraße Befragten keinerlei Probleme sahen (und das vom KOD bestätigt wird) und sehen, also ganz anders, als gewisse laute Pöbler auf lokalen Webseiten vorhersagten und über rücksichtslose Radfahrer fantasierten.
Bei der Stadt wird man sich über das Ergebnis sicher freuen, denn man kann sich hier mit minimalen bis keinen Mitteln ein erfolgreiches Fahrradprojekt auf die Fahnen schreiben und wird da sicherlich auch beim nächsten Bürgerdialog Radverkehr sowie in Pressemitteilungen deutlich herausstellen, obwohl es sich dabei objektiv betrachtet nur um eine äußerst minimalistische Maßnahme handelt, die die Situation der Radfahrenden in anderen Teilen Remscheids nicht im Geringsten verbessert. Wie bereits in der Eröffnung geschrieben: In den Niederlanden lacht man über so etwas.
Dennoch: als Radfahrender in Remscheid, dem regelmäßigen Schlusslicht in den Radzufriedenheitsstatistiken des ADFC, muss man sich eben auch über Kleinigkeiten freuen.
Und: Es ist nur eine Beschlussvorlage, beschlossen ist in dem Moment, da ich dies schreibe, noch gar nichts.