Remscheid auch im Smart City-Index der Bitkom alles andere als smart

Digital Analog Remscheid

Am 1. Oktober 2023 hatte ich bereits über dem aktuellen „Smart City Index“ der Beratungsfirma Haselhorst Associates berichtet. Bei denen schnitt Remscheid bereits miserabel ab, befand sich allerdings bei einer Sample-Breite von 406 Städten und Ortschaften immer noch knapp hinter der Mitte und hatte sich im Vergleich zum Vorjahr sogar um 30 Plätze verschlechtert.

Auch der Branchenverband Bitkom erstellt in jedem Jahr einen Smart City-Index, in den gehen ebenfalls über zwölftausend Datenpunkte ein, betrachten allerdings nur die 81 größten Städte Deutschlands. Und hier ist in diesem engeren Vergleich die Situation noch katastrophaler, denn Remscheid erreicht von diesen 81 Städten gerade mal den 79. Platz. Betrachtet man nur Städte aus NRW belegt Remscheid den letzten Platz, sieht man sich nur Kommunen mit 100000 bis 149999 Einwohnen an, ist es der vorletzte. Egal wie man diese Auswertung auch dreht, es wird einfach nicht besser.

Sieht man sich die Angebote der Stadt an, die gern mal mit grandios schlechter User Experience aufwarten (also nicht ergonomisch, bequem oder angenehm zu benutzen sind), solche fehlerbehafteten Ärgernisse wie die Remscheid-App, die als großer Wurf gelobt wurde, oder die Tatsache, dass man irgendwelche Formulare für die Stadt gern immer noch als PDF herunterladen, ausdrucken, ausfüllen und dann per Post verschicken soll (wenn man viel Glück hat, kann man es auch wieder einscannen und als Mailanhang verschicken), dann wundert den Bürger nichts mehr. Insbesondere dann, wenn man selbst in der IT arbeitet und weiß, wie einfach und schnell etlichen dieser Probleme abgeholfen werden könnte, beispielsweise durch simple Onlineformulare, die sich mit der richtigen Software auch von Nicht-Fachleuten in Nullzeit zusammenklicken lassen, die könnte man dann beim Absenden sogar mit dem ohnehin bei jedem vorhandenen ePerso signieren lassen. Aber man muss sich natürlich auch vor Augen führen, dass man für die Gehälter, die diese Kommune zahlt, eben keine Spitzenkräfte bekommt – und bei Projekten die an externe Dienstleister übergeben werden, eben auch keine Top-Agenturen.

Auch Probleme wie das aktuelle an der Baustelle Vieringhausen mit seinen nonexistenten Ausweichmöglichkeiten und seinen daraus resultierenden Autoschlangen mit Wartezeiten von bis zu 45 Minuten (und dabei haben wir noch nicht einmal über die Schadstoffbelastung oder die Lärmbelästigung der Anwohner gesprochen) könnte man mit smarten Ampeln selbstverständlich minimieren. Nur eben nicht im analogen Remscheid.

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